Caro-Kann-Verteidigung
Die Caro-Kann-Verteidigung entsteht nach den Zügen:
1.e4 c6
Somit ist sie zu den Halboffenen Spielen zu zählen.
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Die Grundstellung der Caro-Kann-Verteidigung |
Fantasy-System
1.e4 c6 2.d4 d5 3.f3
Beispielpartie:
Zee4 - Viktorija S.:
1.e4 c6 2.d4 d5 3.f3 Das Fantasy-System erfreut sich besonders unter unkonventionellen Spielern großer Beliebtheit. Die Spannung im Zentrum wird aufrecht erhalten und verspricht einen scharfen Kampf mit vielen taktischen Motiven. 3... dxe4 4.fxe4 e5 Dies ist die Hauptvariante. Andere Züge geben Weiß zu viel Spiel. Schwarz muss sofort das Zentrum mit Gegendrohungen [5... Dh4+] angreifen. 5.Sf3 exd4?! Ein erster Fehler. Schwarz verliert ein Tempo und gibt Weiß sofort die Möglichkeit, aktiv zu spielen. [5... Lg4 6.Lc4 Sd7 7.0-0 Sgf6 wäre ein durchaus besseres Abspiel für Schwarz.] 6.Lc4! Lb4+?! Die nächste Ungenauigkeit. Schwarz errechnet einen Bauerngewinn, übersieht jedoch eine folgenschwere Kombination. 7.c3 dxc3 8.Lxf7+! Ke7 [8... Kxf7?? 9.Dxd8 cxb2+ 10.Ke2 bxa1D 11.Sg5+ Kg6 12.De8+ Kh6 (oder 12... Kf6 13.Tf1+ Lf5 14.Txf5++) 13.Se6+ g5 14.Lxg5++] 9.Db3 c2+ Ungenau. cxb2 erscheint stärker. 10.Dxb4+ Kxf7 11.Dc4+ [Statt 11.Dc4+, was dem Gegner noch einige Überlebenschancen einräumt, wäre mit 11.Db3+! eine noch gnadenlosere Fortsetzung möglich gewesen. In der Partie S. Bücker - Korpalsky (Rysz 1988) folgte darauf 11... Le6 12.Sg5+ Dxg5 13.0-0+, und Schwarz gab auf, weil nach 13... Sf6 14.Dxb7+ die Dame verlorengeht.] 11... Le6 12.Dxc2 Db6? Schwarz sollte mittels 12... h6 den für weiß günstigen Abtausch des Le6 verhindern oder sich zumindest um Entwicklung und mögliches Gegenspiel bemühen. Der Damenzug büßt ein weiteres wichtiges Tempo ein. 13.Sg5+ Ke7 14.Sxe6 Kxe6 (+-) 15.Dc4+ Ke7 16.Lg5+ Sf6 17.Sc3 Dxb2? Wieder unterschätzt Schwarz die Möglichkeiten des Gegners. Das Opfer war unter keinen Umständen anzunehmen, da Weiß nun tödliche Initiative erhält. 17... Sbd7 war angebracht.] 18.0-0! Db6+ 19.Kh1 h6 20.Lxf6+ [Statt 20.Lxf6+ ist 20.e5 noch stärker. Der schwarze König steht nach 20... hxg5 21.exf6+ nebst 22.Tae1+ noch nackter da als im Partieverlauf.] 20... gxf6 21.e5! Dies setzt zum finalen Schlag an. 21... Sd7 22.exf6+ Kd8 [22.. Sxf6? 23.Tae1+ gewinnt den Springer.] 23.Tad1 Weiß konzentriert seine Kräfte sowohl auf den Vormarsch des Bauern als auch auf den Punkt d7. Schwarz kann auf Dauer nicht beide Angriffspunkte verteidigen. 23... Tf8 24.De6?! [24.Txd7+ genügt bereits, zum Beispiel: 24... Kxd7 25.Td1+ Kc8 (25... Kc7 26.Sd5+; 25... Ke8 26.De6++) 26.Sd5 Da5 27.Dg4+ Kd8 28.Dg7 Te8 29.Sb6+ Dd5 30.Txd5+ cxd5 31.Dd7++] 24... Dc7 25.De7+ Kc8 26.f7 [26.Txd7 nebst Dxf8 erringt sofort einen größeren Vorteil, zieht das Spiel aber unnötig in die Länge.] 26... Td8 27.Se4?! [Auch hier gab es mittels 27.Sb5 cxb5 28.f8D Txf8 (28... Sxf8 29.Txd8+ Dxd8 30.Tc1+ Kb8 31.Dxd8++) 29.Txf8+ Sxf8 30.Dxf8+ Dd8 31.Dxd8++ schnellere Gewinnmöglichkeiten.] 27... a6 28.Sd6+ Kb8 29.Se8 Dc8 30.f8D Sxf8 31.Txd8 ...und Schwarz streckte die Waffen: 1-0.